Tisch der Nationen _ Bundesgartenschau 2023

San Marino

San Marino

Hanne Beyermann-Grubert

San Marino ist etwa 60 qkm groß und liegt eingebettet in die Hügel des Apennins am Monte Titano, 700 m über dem Meeresspiegel, vollständig umgeben von Italien, 20 km südlich von Rimini, 10 km von der adriatischen Küste entfernt. Die Hauptstadt San Marino zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Amtssprache ist Italienisch. Der Staat ist die vermutlich älteste bestehende Republik der Welt, mit einer Geschichte, die der Überlieferung nach bis auf das Jahr 301 mit der Gründung durch den kroatischen Steinmetz Marinus zurückgeht. Er floh vor seinen römischen Verfolgern auf den Monte Titano.

Im 19. Jahrhundert kam es in allen Teilen Italiens zu Freiheitsbestrebungen mit dem Ziel, ein einheitliches Königreich Italien zu gründen. Das stolze San Marino wiedersetzte sich und blieb frei. Guiseppe Garibaldi, ein wichtiger Kämpfer für die Einheit Italiens, fand in San Marino Unterschlupf vor seinen Feinden. Zum Dank schenkte er dem Staat San Marino seine Unabhängigkeit.

Das Stadtbild von San Marino ist geprägt von drei mächtigen Burgen, die im Wappen und in der blau-weißen Flagge als Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit gelten. Das Motto „LIBERTAS“ (lat. Freiheit), bezieht sich möglicherweise auf die Aufnahme von Verfolgten der Umgebung im „Ur-San-Marino“ und auf die erstaunliche Wahrung der Unabhängigkeit San Marinos inmitten viel größerer Staaten.

San Marino ist der fünftkleinste international anerkannte Zwergstaat der Welt, nach dem Vatikan, Monaco, Nauru und Tuvalu. Etwas über 30.000 Menschen leben in der Republik. Der Staat ist Mitglied der Vereinten Nationen (UNO), des Europarats und der Lateinischen Union, nicht jedoch der Europäischen Union. Dennoch nutzt San Marino den Euro als Währung. San Marino gehört, gemessen am nominalen BIP pro Kopf, zu den reichsten Ländern der Welt, hat keine Staatsschulden und eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten der Welt. Das politische System von San Marino ist das einer parlamentarischen repräsentativen Demokratie. Die gesetzgebende Gewalt wird vom Consiglio Grande e Generale ausgeübt, dessen 60 Mitglieder von der wahlberechtigten Bevölkerung (ab 18 Jahren) auf fünf Jahre gewählt werden.

Seit 1243 hat San Marino stets zwei Staatsoberhäupter, die kollegial amtierenden, sogenannten Capitani Reggenti („regierende Hauptleute“ oder „regierende Kapitäne“). Sie regieren jeweils sechs Monate und werden vom Parlament gewählt


Foto: Herbert Geiger © BdK2023