Tisch der Nationen _ Bundesgartenschau 2023

Haiti

Haiti

Annie Hohenadel

Um ein Land in seiner ausdrucksstärksten Art und Weise darzustellen, sollte man sein schönstes Gut repräsentieren: die Kunst. Auch wenn etwas aus einer grausamen Zeit wie einer Naturkatastrophe oder purer Armut entsteht, es ist genau das, was die Menschen dort daraus machen. Haiti trägt Narben aus Sklaverei, Ungerechtigkeit und Leid, doch seine Kunst ist ein buntes, wildes Konzept mit unglaublich positiver Ausstrahlung. Ein Blick auf die Häuser des Landes macht dies schnell deutlich.

Die goldenen Akzente führen auf die Ausbeutung der Kolonialmächte zurück. Als Gold in Haiti entdeckt wurde, reisten Kolonialisten aus Spanien und Frankreich an, um die EinwohnerInnen für ihr Gold auszubeuten und zu versklaven. Es mag bereits eine Weile in die Geschichte zurückgehen, doch genau diese Zeit war möglicherweise die grausamste.

Die ursprünglich aus Afrika stammende Voodoo-Kultur florierte nach Krisenzeiten, wie dem schlimmen Erdbeben im Jahr 2010. Trümmer und Überreste der zerstörten Gebäude wurden zu Figuren geformt und der Glaube an die Götter half bei der Bewältigung ihrer Probleme.

So entsteht ein golden angehauchter Stuhl aus knalligen Farben, Voodoo ähnlichen Puppen und Merkmalen einer niemals vergessenen Sklavereigeschichte.


Foto: Herbert Geiger @ BdK2023