Kolumbien

Susanne Schumacher

Meinen Stuhl widme ich dem wohl bedeutendsten kolumbianischen Schriftsteller Gabriel Garíca Márquez, dessen dem magischen Realismus zugeordneter Roman „Hundert Jahre Einsamkeit“, in meinem Geburtsjahr erschienen, mir in meiner Jugend eine wichtige Lektüre war.
Mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet sagte er in seiner Rede anlässlich der Verleihung:

„… Wir Erfinder von Erzählungen,
die wir an alles glauben, denken wirklich,
dass es noch nicht zu spät ist,
eine Gegenutopie zu erschaffen.
Die neue mitreißende Utopie eines Lebens,
in der niemand entscheiden kann, wie andere zu sterben haben.
Wo die Liebe wirklich wahr und Glück möglich ist.
Und in der die zu hundert Jahren Einsamkeit verurteilten Sippen
endlich und für immer eine zweite Chance auf Erden bekommen. …“

Mit Márquez verbinde ich zwei für ihn zentrale Begriffe:
Einsamkeit und Sehnsucht.
Von Hand gestickt auf das aus altem Leinen genähte Kissen, würdigen sie den Schriftsteller und erinnern sein lange vom Bürgerkrieg geprägtes Land.
Es lädt ein zum Sitzen auf dem einfachen hölzernen Stuhl, der, abgeschliffen und roh belassen, in seiner Unauffälligkeit Raum zum Denken lässt.

„Das Schreiben ist ein Versuch, die Dinge wieder zu richten.“